Meine lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Ich kann es kaum fassen, dass meine Zeit an der St. Martin Schule schon zu Ende ist; drei Monate könnten nicht schneller vorbei fliegen. Mein Praktikum an der Schule war nicht so was Normales für euch: ich war der Amerikaner, der überall zugeteilt war, der plötzlich mit Krücken gekommen ist, die plötzlich geschmückt waren, der nur bis zu Weihnachten geblieben ist. Aufgrund dessen hatte ich nicht die Gelegenheit viele von Euch kennen zu lernen und oft fand ich mich am Rand ohne eine spezifische Aufgabe.
Aber das war für mich egal, weil ich trotzdem in den letzten drei Monaten so viel gelernt habe, Sachen die ich für den Rest meines Lebens nutzen und im täglichen Leben integrieren kann. Ich will euch kurz einige Dinge mitteilen, die ich an der St. Martin Schule gelernt habe und jetzt für mich unentbehrlich sind:
I. Wenn Patricia nicht isst, weil sie abgelenkt ist, oder wenn Süsänn die gleiche Frage zehn Mal in zwei Minuten stellt, oder wenn Pascal im Bad stehen bleibt und dich anstarrt, obwohl er dir vier Mal gesagt hat, dass er aufs Klo muss, dann ist die natürliche Reaktion sich zu ärgern. Aber man lernt sehr schnell, dass das nicht die richtige Lösung ist. Man muss einfach Geduld haben (auch wenn man denkt, dass man Geduld schon hat, es ist fast immer besser noch geduldiger zu sein) und man muss immer wieder daran denken, dass die Schuler eine komplete andere Wahrnehmung von der Welt haben.
II. Ich habe nie mit Kindern gearbeitet, aber durch die engen Kontakte in den letzen Monaten habe ich gelernt Kinder besser zu verstehen und als Menschen wahrzunehmen. Behinderung hin oder her, Kinder können uns überraschen und sie schaffen es jeden Tag. Unterrichten ist keine Einbahnstraße, und die St. Martin Schule ist keine Ausnahme – St. Martin Kinder sind komplex, klug in ihrer eigenen Art, voller Potenzial und wir können als Mitmenschen viel von ihnen lernen.
III. Kinder helfen Erwachsenen die kleinen, schönen Dinge im Leben, die zu oft übersehen werden, wiederzuerkennen. Ich würde nicht sagen, dass ich fantasielos war, als ich zur St. Martin Schule kam, aber durch die Zeit, die ich mit den Kindern verbracht habe, erkannte ich, dass in meinen Augen die Welt doch schon ein bisschen ihrer Zauberei verloren hatte. Nun schätze ich wieder, dass Wolkenbewegungen großartig sein können, dass ein Autoteppich eine echte Stadt sein kann, dass Tolga in einem Schaumstofffass in der Turnhalle das lustigste Spielzeug der Welt ist. Schönheit ist wirklich überall, in jedem Kind, in jeder gebastelten oder natürlichen Schneeflocke.
IV. Für mich war eine der größten Herausvorderungen, dass alles auf Deutsch ablief. Gerade als ich dachte, dass mein Deutsch stark genug wurde, bemerkte ich, dass viele Leute an der Schule gar kein Deutsch sprechen. Seitdem lernte ich ‘ne Menge Frängisch. Schön, gell?
V. Die letzte Sache, die ich euch mittteilen möchte ist einfach: Die Leute an der St. Martin Schule sind echten Helden. Ich will eventuell Arzt werden, aber ich habe an der Schule immer wieder gesehen, dass man keine Medizinlizenz braucht, um jemanden zu heilen. Die Gesellschaft braucht Organisationen wie die St. Martin Schule und damit verbunden sind Leute wie ihr, die für diese Schule alles geben. Manchmal ist die Arbeit anstrengend und manchmal sind die Belohnungen und Fortschritte schwierig zu sehen, aber seid sicher, dass das, was ihr macht, unbezahlbar und geschätzt ist. Ich freue mich, dass ich die Chance bekommen habe mit euch zu arbeiten.
Ich bedanke mich sehr für die Gelegenheit, die ihr mir gegeben habt. Herr Zinsmeister hat ein Risiko übernommen, als er gesagt hat, dass ich ein Praktikum bei euch machen darf. Ich hoffe nur, dass meine Zeit euch etwas gebracht hat und ich nicht der einzige war, der etwas daraus mitgenommen hat.
Ich bin ziemlich viel gereist und auf dem Weg, habe ich ganz viel gesehen und erfahren. Aber ich bin mir sicher, dass die St. Martin Schule eine von den wichtigsten Erfahrungen ist, die ich je gehabt habe und das liegt an euch und den Kindern. Nochmals vielen Dank!
Mit Besten Grüßen,
Reid Haflich
Hi,
ReplyDeleteWelcome to a very exciting post.Aber das war für mich egal, weil ich trotzdem in den letzten drei Monaten so viel gelernt habe,Kinder besser zu verstehen und als Menschen wahrzunehmen. Behinderung hin oder her, Kinder können uns überraschen und sie schaffen es jeden Tag. Unterrichten ist keine Einbahnstraße, und die St. Martin Schule ist keine Ausnahme – St. Martin Kinder sind komplex, klug in ihrer eigenen Art, voller Potenzial und wir können als Mitmenschen viel von ihnen lernen.Manchmal ist die Arbeit anstrengend und manchmal sind die Belohnungen und Fortschritte schwierig zu sehen, aber seid sicher, dass das, was ihr macht, unbezahlbar und geschätzt ist.I agree with your post. Thanks for sharing your post......
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